Community Treffen Samstag 13.03.10 im Berlin.

Ein Erlebnisbericht geschrieben und qualvoll erlebt von Amarynth.

Samstag, Deutschland, Berlin. Die Frisur hält, 3-Wetter-Schafft.

Maneki, Forenjesus der Codemasters Foren, unter anderem gute Fee Lotros und zugleich Bändigerin der Forentrolle hatte zum Community-Treff nach Berlin eingeladen. Da das Treffen rechtzeitig angekündigt wurde, war mit einem Besucheransturm zu rechnen wie damals, als die Mauer fiel. Nur ohne Grenzsoldaten, Pressekonferenz und Guido Knopp. Aber laut Ankündigungen vieler war eben mit einer entsprechend hohen Zahl an Teilnehmern zu rechnen und so wurde das Treffen dort hin verlagert, wo es für so viele Leute auch entsprechend Platz geben würde: In den Keller einer Kneipe namens "Malzcafe".

Da ich persönlich zum offiziellen Beginn zusammen mit meiner Frau dummerweise die ganze Pracht der BVG'schen Pünktlichkeit, der Abstimmung zwischen derselbigen und der Bahn sowie der Gleisarbeiten unserer durchaus börsenfähigen Steuerschluckoase kennenlernen durfte, konnten wir natürlich nicht an der traditionellen Eröffnungszeremonie für solche Treffen teilnehmen. Daher kann ich vom Komasüffeln, dem Lembas-Wettessen und der "HUHU"-Trommelfellplatz-Orgie leider nichts berichten.

Interessant war in dem Zusammenhang die Suche nach dem Cafe. Tatsächlich war es nicht wirklich versteckt und die Befürchtung, man würde die Teilnehmer dort nicht finden (es entbehrt wirklich jeglicher Vernunft, auf andere Besucher zuzugehen und sie mit "Larifari?" oder "Lohhhm?" anzusprechen), hatte sich relativ schnell verflüchtigt: Am Eingang, an der Tür in McGyver-Manier mit zehn Tesastreifen, fünf Kaugummis und etwas C4-Plastiksprengstoff vom letzten Foreneinsatz stand geschrieben "CODEMASTERS - im Keller".

 



Was sich zunächst wie eine reißerische Diffarmierungsattacke gegnerischer MMO-Entwickler las war eigentlich nur die Information, wonach das Treffen eben im Keller stattfinden würde. Und tatsächlich: Da saßen sie alle.

Wie gestaltet sich der erste Kontakt, war mein Gedanke. Wie geht man auf Menschen zu, mit denen man allerhöchstens diskutiert hatte? Wie begrüßt man einen CM oder, besser gesagt: Was sagt man lieber nicht?
Mein ursprünglicher Gedanke, grundsätzlich den Abend mit einer feierlichen Druckbetankung zu beginnen, verflüchtigte sich relativ fix, da mir nebenbei einfiel, dass ich noch hätte fahren müssen, daher bevorzugte ich, mich in der ganzen Unendlichkeit der Kohlensäurebläschen meiner Cola zu verlieren, bevor genug Eis zerbrochen war, dass der ruhige Seelenhändler auch durch das Meer schippern konnte.

Ungeachtet dieses Vorhabens fiel mir auf, dass "Larifari" und "Lome" tatsächlich schon bei Stufe 2 der Begrüßung waren, weswegen Zurückhaltung so angebracht gewesen wäre wie ein Animateur auf einer Beerdigung. Ergo war es an der Zeit, den Guido zu mimen und getreu dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" zu handeln. Und so versprach der Abend lustig zu werden. Für alle Beteiligten.

Und sogar für alle Nicht-Beteiligten. Denn obschon so ein Treffen physische Anteilnahme voraussetzt, kann leider nicht jeder vor Ort sein. Diesem Problem begegnet man am besten auf derlei Art und Weise, wonach man jemanden - am besten den Partner - möglichst oft zeitnah in kurzen Intervallen anruft um so quasi am Ort des Geschehens sein zu können. Dies hat an jenem Abend wunderbar funktioniert und auch, wenn ich besagte Person nicht kenne, so sei hier an dieser Stelle mein Gruß ausgerichtet.

Einige Teilnehmer trudelten nacheinander ein und die Runde wurde größer. Der versprochene Ansturm war nicht so hoch wie die Teilnahme-Bekundungen versprachen, allerdings waren beim Mauerfall auch nicht alle dabei, weswegen dieser Umstand zu verschmerzen war.

Ebenso verschmerzbar war in diesem Zusammenhang die Herrentoilette, die wohl der Feder eines Wahnsinnigen Designers entsprungen sein musste: Die Mischung aus Autobahn-Toiletten-Inspiration und DDR-Schaltzentrale mit einem Hauch Treffsichereit eines einäugen Betrunkenen wurde nur vom Geruch übertüncht, welcher einer reziproken Version von Channel No 5 glich. Es war wunderbar.

Die Bedienung selbst war sehr nett und versprühte die Gelassenheit einer Ameise auf einem LSD-Tripp. Die ausgestrahlte Ruhe erinnerte an die der Teilnehmer gängiger Kriege, was wiederum schon deswegen nicht abwägig war, hatten sich doch eine Etage über uns Engländer einquartiert, die Berlin offensichtlich erneut zur Besatzungszone deklarieren wollten. Die Lautstärke war HNO-stammkundschaftfördernd und gelegentliches Vorbeitanzen manch Besuchers von der Insel (respektive: Tisch) rundete den Eindruck vom Ambiente stilgerecht ab.

Weniger ab-, jedoch eher aufgerundet wurde die Stimmung insgesamt durch das Essen, welches nicht nur relativ zügig nach Bestellung auf dem Tisch seinen Platz fand, sondern auch noch ausgezeichnet schmeckte. In dem Zusammenhang bereitete das Chili ein wenig Sorge, wurde es doch zwei mal bestellt, jedoch ein mal in der Version "mild" und ein mal in der Version "des Teufels Gaumenschmaus": Da die Teller nämlich wortlos verteilt worden sind, wusste niemand so recht, von welcher Richtung nun der Schmerzschrei kommen würde.

Allerdings erwies sich die Sorge unbegründet, der Schmerz lag bei mir, was mich natürlich nicht davon abhielt, mit zwei Liter Tabasco das Gericht entsprechend abzuschmecken. Larifari selbst brannten eigenen Aussagen zufolge die Augen, was ich jedoch eher auf die gesteigerte Emotionalität an diesem Abend zurückführte als auf das Gewürz.

Der Abend selbst war übrigens äußerst interessant. Mabusian selbst nutzte die Gelegenheit um nochmals auf Diplome hinzuweisen und berichtete von der mangelnden Diskrepanz zwischen US- und DE-Foren ("Wir haben dafür die Diskussionen ob der Diskussionen!"), während Larifari und Lome Ehestreitigkeiten ausfochten ("Ich schmeiße Ama aus der Sippe", "Ich invite ihn", "ich schmeiß dich auch raus!", "DANN GEH DOCH", "SELBER!"). Die Titel-Südkurve selbst war demnach äußerst laut.

Robinchen und ihr Sitznachbar diskutierten ob der Effizienz des Runenbewahrers und versuchten gemeinsam herauszufinden, wieso besagte Klasse die Spitze der Klassenevolution darstellen könnte, während Mabusian, seines Zeichens passionierter Jäger, mittels Handy seine passende Grabesinschrift suchte - oder zumindest die Bahnverbindungen zurück.

Während die Südkurve noch darüber rätselte, wieso eigentlich auf jedem Server mindestens eine Sippe verschrien wurde und sogar - wie sich später herausstellte - ein stolzes Mitglied einer eben jener besagten Gemeinschaften am Abend anwesend war , wurde in der Nordkurve unter anderem ausdiskutiert, wieso PVP auf Maiar zwar recht persönlich, brutal, blutig, gefährlich, jedoch eigentlich ganz nett sei.

Richtig lustig wurde es übrigens vor allem dann, als die mitgebrachten Goodies (von Maneki mitgebracht) verlost worden sind. Es gab Shirts in der Größe XL - es stand übrigens die Frage im Raum, wieso XL-Shirts auf Gamertreffen so schnell vergriffen seien - und Mauspads sowie Blöcke, Poster und sogar eine Gedächtniskerze für ein anderes äußerst berühmtes MMO-Unternehmen. Wobei Letztere, wie sich herausstellte, zur Café-Einrichtung gehörte und folglich nicht verlost werden konnte - schade. Viele erhielten sogar zwei Teile und Blöcke waren an diesem Abend so beliebt wie Sandkuchen in der Wüste.

Zwei der Poster wurden übrigens von allen Teilnehmern signiert. Es ist damit zu rechen, dass man diese leider nicht bei eBay finden wird. Eventuell werden sie jedoch im Zuge einer Auktion für "Jäger in Not eV." versteigert. Wir werden sehen.

Da der Name bereits mehrfach fiel: "Maneki" war, wie bereits erwähnt, ebenfalls anwesend und gäbe es die Klasse der Hobbits nicht, man würde sie nach diesem Abend eben erfinden müssen. Das ist keineswegs negativ gemeint, "man kommt jedoch nicht vom Gefühl los, besagte Person dauerknuddeln zu müssen" (O-Ton Robinchen).
Maneki erzählte in dem Zusammenhang etwas zu Codemasters und der Arbeit mit Turbine und ließ sich mit "Long Island Ice Tea"s ins Land der roten Wangen und des Dauerkicherns entsenden. Dies unterstrich die Vermutung, wonach Community Manager auch nur Menschen seien.

Zu später stunde trudelte dann auch Kyralin ein, ihres Zeichens personifizierte RingCon und zugleich Frohnatur. Edilfea konnte wiederum leider nicht teilnehmen, schickte aber ihre äußerst angenehme und unterhaltende Gefolgschaft vor, die uns jedoch allzu früh verlassen musste.

Insgesamt war die Veranstaltung ein Highlight und zog sich eine ganze Weile hin. Manch Teilnehmer musste trotz Ankündung zu erscheinen zwar leider absagen, allerdings wird dies bestimmt nicht das letzte Treffen sein und so hege ich den leisen Verdacht, dass es sich hierbei nicht um das letzte Treffen handeln wird. Uns, jedenfalls, hat der Abend Spaß gemacht und sobald sich mein Magen vom Chili erholt hat werde ich mit Sicherheit wieder bereit für ein neues Treffen sein.

Gandalf zum Gruße

 

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